Hast du schon ein wenig Durchblick? Zuckerfreie Ernährung ist wie ein Dschungel oder?
Im ersten Teil habe ich dir erklärt, dass Ernährung ohne Zucker besser für uns ist und wir Zucker heute nicht brauchen, er jedoch so verführerisch ist. Genau deshalb haben deine Kunden sicher auch immer wieder Probleme ihm zu widerstehen.
Im zweiten Teil ging es um die bekannten Alternativen für Zucker.
Heute möchte ich hauptsächlich die Zuckeraustauschstoffe und Süßstoffe beleuchten, damit du auf Fragen deiner Kunden entsprechend eingehen kannst.
Es ist toll, dass es industriell viele neue Möglichkeiten gibt – allerdings sind viele keine Alternative und / oder nur Geldmacherei.
Oft wird die ungebrochene Hoffnung der Menschen auf die Süße ohne Reue, die Süße, die nicht dick macht nur ausgenutzt.
Die meisten Zuckeraustauschstoffe sind so genannte Zuckeralkohole.
Zu den bekannten gehören Fructose (die wir im letzten Teil schon besprochen haben), Sorbit und Xylit, aber auch Mannit, Isomalt oder Erythrit gehören dazu.
Die meisten Zuckeralkohole haben einen großen Nachteil – sie wirken ab einer bestimmten Menge abführend, weil wir im Darm nur eine begrenzte Aufnahmefähigkeit haben.
Stell es dir folgendermaßen vor. Wir haben eine begrenzet Anzahl an Türchen – gibt es mehr Teilchen, als Türchen, so können nicht alle die Türchen passieren und wandern weiter Richtung Dickdarm.
Ein hoher Teilchenanteil führt dazu, dass eine erhöhte Menge an Wasser in den Darm geleitet wird, um diese Konzentration zu „verdünnen“ – der Rest wird quasi rausgespült.
Außerdem freuen sich die Darmbakterien im Dickdarm auf diese Teilchen und vergären sie. Das macht dann unschöne Blähungen. Die verträgliche Menge ist von Mensch zu Mensch verschieden. Welche Menge du verträgst, musst du austesten.
Fructose und Sorbit: Beide kommen ganz natürlich auch in der Natur vor und benutzen die selben Türchen.
Reagierst du empfindlich auf das Eine, solltest du auch bei dem Anderen vorsichtig sein.
Xylit**: Ein weiterer sehr bekannter Vertreter. Vielleicht kennst du ihn aus zuckerfreien Kaugummis. Er ist nicht kariogen. Er begünstigt Karies nicht. Das ist sein größter Vorteil. Außerdem hat er etwa 40% weniger Kalorien als Zucker.
Erythrit** oder Erythrol: Entsteht als Fermentationsprodukt von Stärke. Seine Vorteile ähneln dem des Xylits. Allerdings liefert Erythrit mit 20 kcal/100 g fast keine Kalorien und wird daher auch gern in der zuckerfreien Ernährung / low carb Ernährung genutzt.
Außerdem hat es nicht den abführenden Effekt und wird von Menschen mit Unverträglichkeiten recht gut vertragen. Mein Favorit ist die Variante**, die fast wie brauner Zucker schmeckt.
Süßstoffe, wie Saccharin, Cyclamat, Aspartam oder Stevia: Diese liefern keine Kalorien und haben kaum eigene Masse.
Es sind lediglich eine Art Geschmacksstoff oder Aroma.
Sie lassen den Blutzuckerspiegel nicht ansteigen und haben auch keinen Einfluss auf Karies, sind allerdings alle künstlich hergestellt.
Ja, du liest richtig!
Stevia zähle ich dazu, denn das, was du als Süßungsmittel kaufen kannst, ist rein künstlich hergestellt und hat nichts mehr mit der Stevia-Pflanze zu tun!
Der Grund: die Pflanze ist nicht patentierbar und kann daher auch als Süßstoff nicht teuer an andere Firmen verkauft werden.
Es gibt einige Studien, die den Süßstoffen eine appetitsteigernde Wirkung zuschreiben. Andere beweisen die gesundheitsschädigende Wirkung (krebserregend, negantiv auf unser Hormonsystem wirkend,..).
In meinen Seminaren gehe ich genauer darauf ein. Ich bin kein Freund von künstlich hergestellten Substanzen, die es so in der Natur nicht gibt.
Egal, ob du an die negativen Berichte glaubst oder nicht – eines ist unumstritten: einen Vorteil beim Abnehmen konnte keine Studie bescheinigen. Ganz im Gegenteil: je mehr Produkte mit Süßstoffen gegessen wurden, desto höher war die Gesamtkalorienaufnahme am Tagesende.
Ob da unser Unterbewußtsein – welches uns eventuell einen Freifahrtschein auststellt – eine Rolle spielt, oder ob sie doch appetitanregend wirken kann ich nicht sagen, aber am Ende kommt das eh aufs selbe hinaus.
Fazit:
- Vorsicht mit Zuckeralkoholen, wie Sorbit, Fructose oder Xylit – größere Mengen können Probleme machen
- die günstigsten Varianten aus dem Bereich der Zuckeraustaustauschstoffe sind Xylit** oder Erythrit**
- Süßstoffe sind nicht empfehlenswert
- Stevia ist nur als echte Pflanze sinnvoll, nicht als fertiges (und fast immer künstlich hergestelltes) Süßungsmittel
Die Top-3 der Zuckeralternativen für deine zuckerfreie Ernährung sind:
Ich hoffe, gerade der erste Teil hat eines bewusst gemacht: Wir brauchen keinen Zucker, er ist einfach nur lecker und nett zu haben – als kleines Highlight, Geschmacksunterstützer und Seelenstreichler.
Bewusst und in Maßen genossen, ist alles okay und genau da liegt der Schlüssel: verbiete dir und deinen Kunden nichts, reduziere es Stück für Stück, genieße die natürlichen Lebensmittel ohne dich zu sehr zu stressen.
Und das Wichtigste: analysiere, wieso und wann du (wirklich!) denkst, Zucker oder Süßes zu brauchen.
Aber bedenke auch: die Zuckersucht ist eben eine Sucht und schnell verwechseln wir Verlangen aufgrund von Entzugserscheinungen mit kontrollierbarem Appetit. Wenn du Süßes als Ersatz für ein seelisches Bedürfnis nutzt, kann kein Zuckerersatz der Welt diese Lücke füllen. Frage also auch deine Kunden, was wirklich der Grund ist, wieso sie Süßes brauchen.
Die perfekte Veranschaulichung und Zusammenfassung hab ich durch Zufall am Mittwoch Abend gesehen: „Voll verzuckert – That sugar Film“** – ein Film, der genau zeigt, wie Zucker deinen Körper verändert, dein Gehirn manupuliert und welche Lebensmittel du ganz besonders im Auge haben solltest. Den musst du gesehen haben!
In diesem Sinne viel Spaß beim Entdecken und Ausprobieren.
*Dies ist ein Affiliate Link (Werbung). Du zahlst das gleiche, Katja Graumann bekommt bei einigen der Empfehlungen eine kleine Werbekostenerstattung.
**Katja Graumann ist Teilnehmer des Partnerprogramms von Amazon EU, das zur Bereitstellung eines Mediums für Websites konzipiert wurde, mittels dessen durch die Platzierung von Werbeanzeigen und Links zu amazon.de Werbekostenerstattung verdient werden kann.