Er ist überall: in Getränken, in unserem Kaffee, in Keksen und Kuchen, aber auch in Ketchup und sogar in Wurst, Käse und Brot – der Zucker.
Dass er nicht gesundheitsförderlich ist, weiß inzwischen jeder. Doch wie kannst du deinen Kunden dabei helfen ihren Konsum zu senken und was sind wirkliche Alternativen?
Das größte Problem: Wir sind süchtig nach Zucker!
Dein Gehirn belohnt das Finden von Zucker mit einer hohen Endorphinausschüttung. Das macht dich glücklich.
Aber auch dick und krank!
Wieso tut Mutter Natur so etwas?!
In der Steinzeit hatten wir kaum Zucker. Er kam im Obst vor oder im Honig. Beides war Mangelware.
Obwohl Kalorien unser Überleben sicherten, hatten wir nicht viele zur Verfügung.
Kleine Fettpolster erhöhten extrem unsere Überlebenschancen. Wir wurden dazu getrieben Süßes zu suchen und dann möglichst viel davon zu verspeisen. Speichern konnten wir diese Kalorien super. Du siehst, es war schon immer so.
Süß essen wird von unseren Gehirn belohnt, weil es zum Überleben wichtig war. Die Betonung liegt auf „war“.
Heute sind weder Kalorien knapp, noch steht unser Überleben auf der Kippe – zumindest nicht, aufgrund von Nahrungsmangel.
Unsere Gene wissen das leider nicht. Sie suchen weiter und belohnen uns, sobald wir etwas Süßes gegessen haben.
Es kommt noch schlimmer.
Der gefundene Zucker soll so schnell wie möglich in die Zellen gebracht werden. Dadurch wird viel Insulin ausgeschüttet. Das funktioniert super.
Mit einem großen Nachteil: viel Insulin bedeutet im Nachhinein einen schnellen und starken Abfall des Blutzuckerspiegels.
Du spürst eine „Unterzuckerung“ und suchst erneut.
Nach was? Natürlich nach etwas Süßem.
Der Kreislauf beginnt und du bist gefangen in der Zuckerspirale.
Du hast das Gefühl Zucker zu brauchen:
- Um dich konzentrieren zu können,
- wach zu bleiben,
- Stresssituationen zu überstehen,
- dich zu belohnen,
- weniger einsam zu fühlen,
- dich zu trösten,
- und, und, und.
Merkst du was? „Um zu überleben“ war nicht dabei – denn dafür brauchen wir ihn nicht mehr.
Das Gehirn kann nicht ohne Zucker. Es ist das einzige Organ, welches als Treibstoff Glucose benötigt.
Also brauchst du doch Zucker fürs Gehirn?
Nein, brauchst du nicht!
Dein Körper kann aus ALLEN Nährstoffen Glucose gewinnen:
- Aus Kohlenhydraten (am besten),
- aus Eiweiß,
- aus Fetten,
- sogar aus Milchsäure (dem Laktat) welches beim Sport entsteht.
Daher wird dein Gehirn niemals unter Treibstoffmangel leiden. Wirklich niemals!
Und falls es dich tröstet – es gibt kaum ein Lebensmittel, welches völlig frei von Kohlenhydraten ist, es sei denn du verzehrt pures Fett oder reines Eiweißpulver.
Also keine Panik – du bekommst deine Energie.
Dieser Blogartikel ist kein Plädoyer für eine dauerhafte No-Carb (eine kohlenhydratfreie Ernährung), aber auf den Zucker kannst du getrost verzichten!
Jetzt wo du die logische Begründung kennst, wieso du Zucker meiden solltest, sind wir bei dem eigentlichen Problem.
Wie machst du das? Wie kannst du dich „entwöhnen“?
Hier sind ein paar einfache Möglichkeiten, um dich langsam und schrittweise zu entwöhnen.
Verzichte auf gesüßte Getränke! Das ist der erste (und auch der wichtigste) Schritt, um den Konsum nachhaltig zu senken. Damit ist auch das Stückchen Zucker im Kaffee, der Löffel Honig im Tee und der Schuss Saft im Wasser gemeint.
Eine Saftschorle ab und zu ist erlaubt. Aber du brauchst sie nicht, um deinen täglichen Flüssigkeitsbedarf zu decken. Dein Kopf denkt es. Und diesmal nicht der evolutionäre Teil, sondern der neuzeitliche, selbstständig denkende Teil, der auf dieses Suchtmittel und die Belohnungsstrategien fixiert ist.
Die gute Nachricht: halte durch – es wird leichter. Versprochen!
Hast du es geschafft ausschließlich Wasser zu trinken und verzichtest komplett auf flüssige Kohlenhydrate, solltest du dich mit den Inhaltstoffen der Lebensmittel beschäftigen.
Du wirst erstaunt sein, wo überall Zucker zu finden ist. Und unter welchen Namen.
Da gibt es Zucker, logisch. Aber dieser wird auch bezeichnet als:
- Raffinierter Zucker,
- Haushaltszucker,
- Kristallzucker,
- Saccharose,
- Disaccharid o.ä.
Und wir haben weitere Zuckerarten:
- Glucose,
- Fructose,
- Glucosesirup,
- Fructosesirup,
- Glucose-Fructose-Sirup,
- Dextrose,
- Raffinose,
- Laktose,
- Maltose,
- Maltodextrin
- oder, oder, oder.
Ein „ose“ am Ende sollte deine Allarmglocken läuten lassen!
Oft sind sogar mehrere Arten auf einmal in einem Lebensmittel versteckt!
Zur Zutatenliste und auf was du da besonders achten solltest schreibe ich dir noch einmal gesondert.
Hier sind noch einmal die Action-Steps aus diesem Artikel:
#1 Mach deinen Kunden bewusst, dass sie Zucker nicht zum überleben benötigen und ihr Hirn auch ohne funktioniert.
#2 Verbanne den Zucker aus all ihren Getränken.
#3 Achte auf keinen oder wenig Zucker in ihren Lebensmitteln (Vorsicht bei der Endung „ose“).
Prima! Setzt du diese 3 einfachen Schritte mit deinen Kunden um, hast du mehr geschafft, als der Durchschnitt der Bevölkerung bereit ist, zu tun.
Doch was ist:
- wenn sie doch einmal etwas süßen wollen,
- einen Kuchen backen möchten
- ein selbstgemachtes Müsli süßen wollen
- Süße für ein leckeres Dessert benötigen o.ä.
Für diese Fälle präsentiert die Industrie auch diverse Lösungen. Welche davon nur Tarnung sind, welche zumindest keinen größeren Schaden anrichten und welche wirklich zu empfehlen sind, erfährst du im zweiten und dritten Teil dieser Serie.
Bis dahin wünsche ich dir und deinen Kunden viel Gesundheit und Spaß am gesunden Essen ohne zu viel Zucker.